
3 Männer Podcast
3 Männer Podcast
Der etwas andere Podcast über Emotionen und Dinge, die nicht nur die drei Männer (Dr. Holger Liekefett, Christoph Theile und Christian Sega) im Alltag bewegen.
Hintergründig, mit Tiefgang und doch auch locker und lustig werden spanende Phänomene und Erlebnisse im Alltag rund um unsere Emotionen und Gefühle diskutiert, mit Fakten und erlebten Beobachtungen unterlegt sowie interessante Gäste zu ihrer Meinung und Einschätzung befragt.
Der 3-Männer Podcast klärt auf, analysiert und hinterfragt die „stereotypischen Klischees“ im täglichen Umgang mit unseren Emotionen. Er hilft uns, auf eine ganz andere Art, Emotionen zu erkennen, diese besser zu verstehen oder sie gezielt aktivieren und mit ihnen in jeder Lebenslage souverän umzugehen zu können.
Schreibt uns gern Euer Feedback oder sendet uns spannende Themen, die Euch interessieren: info@3m-podcast.de
3 Männer Podcast
#1 Entscheidungen mit kühlem Kopf
Folge #1 Entscheidungen mit kühlem Kopf?
Der 3 Männer Podcast geht an den Start...
„Entscheidungen werden rational und mit kühlem Kopf getroffen – Emotionen waren da nicht im Spiel, oder doch … .“
Häufig befinden wir uns in der Rechtfertigung unserer täglichen Entscheidungen und versuchen diese, im Nachgang den Personen in unserem Umfeld zu erklären oder darzulegen.
Dabei dämmert uns meistens erst viel später, dass hier wohl doch immer eine größere Portion unserer Emotionen mitgespielt hat. Dabei erfahren wir, was schnell und langsam in diesem Kontext bedeutet und welche Grundtypen von Emotionen wir kennen.
In dieser ersten Folge unseres 3 Männer Podcasts erfährst Du :
- Wie definieren wir eine Emotion im Unterschied zum Gefühl?
- Denken wir schon oder fühlen wir noch?
- Sind Emotionen von Männern anders als bei Frauen?
- Schnelle und langsame Emotionen oder doch alle gleich schnell oder langsam
- Wir können nicht, nicht denken; dann sind wir auch niemals nicht emotional
- Wie entstehen Emotionen und welche Grundtypen existieren?
- Was ist ein Bedürfnis und was hat das mit Emotionen zu tun?
- Wie wir Entscheidungen erleben und was dabei passiert?
- Das System von Mangel und Fülle?
- Hintergründe der Hirnforschung und das Phänomen des sog. „Vorbewußtseins“
Weitere Informationen über uns findest du...
Dr. Holger Liekefett =>LinkedIn
Christoph Theile => LinkedIn
Christian Sega => LinkedIn
oder schaue auch gern auf www.eqting.com und www.globe-of-emotions.com und finde viele weitere Informationen rund um das Thema Emotionen
Das Buch zum Thema Emotionen mit dem Globe of Emotions: "Denken wir noch oder fühlen wir schon" von Christoph Theile und Nadja Kahn
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#1 Entscheidungen mit kühlem Kopf
[Sprecher 1]
Herzlich willkommen zum Drei-Männer-Podcast.
[Sprecher 2]
Der Podcast über Emotionen und Dinge, die uns bewegen.
[Sprecher 1]
Immer mit dabei Christoph Theile, Holger Liggefett und Christian Seeger. Und häufig spannende Gäste. Heute beginnen wir mit unserer ersten Folge im Drei-Männer-Podcast.
Wie ist es eigentlich dazu gekommen, wir hatten einen echt coolen Abend zu dritt. Yes. Okay, wir haben vielleicht zwei, drei Gläschen getrunken.
Wasser, stilles Wasser. Genau, hauptsächlich. Und dann kam uns irgendwie der Gedanke, warum machen wir nicht einen Podcast über das, was Männer denken und fühlen.
Und deswegen haben wir ihn auch so genannt. Emotionen und alles, was uns bewegt. Wer sind wir eigentlich?
Vielleicht, Christian, stell dich doch einfach mal vor.
[Sprecher 2]
Ja, danke Christoph. Christian Seeger, knapp über 50, also schon ein bisschen gesetzteren Alter. Und seit vielen Jahren mit dir, Christoph, aber auch mit dir, Holger, unterwegs.
In verschiedenen Konstellationen, als Coach und auch als Unternehmer. Und einfach interessiert an dem Thema Emotionen. Und nicht nur denen, sondern auch den Hintergründen und vielen anderen Themen.
Ansonsten bin ich in vielen Dingen unterwegs. Aber da können wir später noch mal mehr darüber erzählen. Yes.
[Sprecher 1]
Soll ich auch was sagen? Ja, Holger, komm, machen wir mal. Ich mach das mal zarter.
Ich sage mal, Jahrgang 62. Und lasse mal die Leute rechnen. Okay.
[Sprecher 2]
Du bist älter als ich dann. Ganz klar.
[Sprecher 1]
Holger Liekefett, komme selber aus dem Corporate-Business und habe mich 2013 ein bisschen selbstständig gemacht und kam dann in Kontakt. Unter anderem natürlich mit Christian und dem Christoph. Hatte da entdeckt, dass mich solche Themen, Emotionen halt extrem erfüllen.
Und ich finde halt den Umgang mit Menschen, das Thema super, super spannend. Bin selber ein großer Familienmensch. Treibe gerne Sport und habe auch Spaß an solchen Dingen, die wir heute machen.
Christoph, dein Part. Ja, also Christoph Theile. Ich bin auch schon lange mit euch beiden unterwegs, logischerweise.
Das bietet sich an. Und das Thema Emotionen fasziniert auch mich natürlich schon sehr. Ich bin auch Coach, Trainer, Spezialist für Führungskräfteentwicklung und habe mich mit dem Thema Emotionen jetzt schon wirklich länger beschäftigt.
Und wir wollten heute einfach mal ein bisschen aufräumen mit dem ersten Klischee. Du meinst diese Schublade? Diese erste klassische Schublade.
Wie Männer haben Emotionen. Ja.
[Sprecher 2]
Das ist ja so ein Thema. Also ich muss gestehen, jedem und jeder, mit dem ich über dieses Thema gesprochen habe, war irgendwie mit großen Augen und hat gefragt, wie? Was wollt ihr da machen?
[Sprecher 1]
Ging mir ähnlich, ja. Und ich muss ja hier noch was einwerfen. Ich habe mal so eine KI befragt.
Kennen alle. Nenne ich jetzt nicht, weiß sowieso jeder, um was es geht. Haben Männer andere Emotionen?
Gib mal eure Einschätzung. Mal so ganz kurz, Christoph, Christian. Ja oder nein?
Andere Emotionen als Frauen? Andere Emotionen als Frauen oder LGBT-Globus. Ja, ich würde sagen, grundsätzlich nicht.
Vielleicht in einer anderen Qualität. Aber die Emotionen sollten schon die gleichen oder sogar selben sein. Manchmal.
Bevor ich die offizielle KI-Antwort gebe, Christian.
[Sprecher 2]
Naja, wir wollen das ja noch nicht so vorzeitig auflösen. Also wir wissen ja, wobei es über den Emotionen geht. Also wir sind da ja durchaus sehr trainiert drin und wollen euch ja da draußen auch einiges von unserem Wissen mitgeben.
Das ist ja auch ein Grund für unseren Podcast hier. Also nicht nur Geschnacke von Männern, die über Emotionen reden, sondern auch Background für euch und Informationen und Angebote. Also insofern, ich lasse mich überraschen, Holger.
Ja, also hier mal die offizielle Antwort der KI.
[Sprecher 1]
Nein, Männer haben dieselben Emotionen wie Frauen. Es gibt jedoch geschlechterspezifische Unterschiede in der Art und Weise, wie Emotionen ausgedrückt und erlebt werden, was durch soziale und kulturelle Faktoren beeinflusst wird. Ja, ja.
Kann ich erstmal für mich übrigens gut nachvollziehen, ja.
[Sprecher 2]
Ja, also ist eine sehr clevere Antwort einer sehr cleveren KI, die gerade in aller Munde ist, würde ich mal so sagen. Für mich stellt sich ja die Frage. Ne, macht nichts falsch, genau.
Ist immer sehr, sehr generisch. Aber für mich natürlich wieder die Frage, was ist eine Emotion, Christoph? Genau.
[Sprecher 1]
Ja, also bei Emotionen würden wir erstmal zwei Dinge unterscheiden. Also Emotionen, viele mit Affekt beschrieben. Affekte wären so ein Ding wie, da läuft dir einer entgegen oder ein Auto fährt um die Ecke und du springst von der Straße.
Bam, dann kommt eine riesen schnelle Reaktion. Und das würden wir eine schnelle Emotion nennen. Und zwar eine Emotion, die dich schützt, die dich zur Seite sprengen lässt oder die dafür sorgt, dass du nicht verletzt wirst.
[Sprecher 2]
Und das ist interessant, weil ich hätte jetzt gesagt, so wie du das beschrieben hast, eigentlich ist das für mich ein Reflex gewesen.
[Sprecher 1]
Ja, genau. Aber die Emotionen sind so schnell und haben so eine Fähigkeit, uns körperlich wirklich zu bewegen, dass wir das ohne, also Reflex reicht nicht.
[Sprecher 2]
Reicht nicht.
[Sprecher 1]
Wenn wir auf Reflexe gucken, auch körperlich, das mit dem Knie kennen wir, einmal mit dem Hammer da drauf, da passiert etwas, das ist super unbewusst, da kriegen wir gar keine Kontrolle drüber. Aber über Emotionen können wir Kontrolle kriegen. Und jetzt kommt das Auto, wir sehen das.
Was passiert eigentlich bei unserem Kopf? Wir kennen solche Sachen. Wir haben solche Sachen vielleicht schon erlebt.
Da kommt ein Auto, die Straße runtergerast und sofort wissen wir, oh, jetzt wird es gefährlich. Und das sind so Muster, die dann bei uns anspringen. Und aus unserer Sicht springt eine Emotion an, wenn ein Bedürfnis nicht erfüllt ist.
Hier ist das Bedürfnis von Sicherheit. So würde ich das als ersten Punkt, schnelle Emotionen, Affekt, etwas passiert, und sofort bewegt sich was. Du hast jetzt gesagt Sicherheit.
Ist es Sicherheit oder ist es auch ein Stück weit das Thema Gesundheit? Beides. Aus meiner Erfahrung würde ich sagen erst Sicherheit, weil das ist die schnellste.
Die Kleine, die Schnelle.
[Sprecher 2]
Muss sie ja sein. Finde ich super interessant, weil ich von meiner Seite aus das gar nicht so gedacht hätte, dass das so ist. Ich glaube vielen Menschen da draußen ist das gar nicht so bewusst, dass das so ist.
Wo kommt das her? Gibt es da Forschung zu? Woher wissen wir, dass das so ist?
[Sprecher 1]
Wir müssen demnächst mal unseren Freund einladen, der noch sehr viel mehr über das Gehirn erzählen kann. Die Neurologen reden ja viel vom Vorbewussten. Mittlerweile sagen nicht unbewusst, das ist eine andere Ebene, sondern wirklich das Thema Vorbewusstsein.
Das heißt, in deinem Emotionssystem kriegst du eine Reaktion, bevor du es wahrnehmen kannst. Bevor ich es wahrnehmen kann. Genau, und zwar bewusst wahrnehmen kann.
Wir haben einen Neokortex, der ist dafür da, dass wir Dinge bewusst zuordnen können. Ja, also übersehen, zuordnen, Zusammenhänge. Aber da passiert etwas, und du bist so schnell in der Reaktion, das können wir gar nicht bewusst steuern.
Deswegen kommt so eine Reaktion sofort hoch. Es gibt viele, die Unfälle überlebt haben, die das so beschreiben, als würden sie auf einmal diese ganze Szene in Zeitlupe erleben. Das ist ganz spannend.
Sie fahren wie im Zeitlupe um ein Auto rum, was gerade reingefahren ist in die Kreuzung. Und sie wissen nicht, wie es passiert ist. Und das ist genau dieses, als bleibt die Zeit auf einmal stehen, und die Reaktion ist so rasend schnell.
Und da sind wir in so einem Automonus. Genau, der gesamte Film läuft sozusagen vor deinem geistigen Auge ab, und du siehst alles in Slow Motion.
[Sprecher 2]
Also super interessant. Jetzt sind wir ja schon sehr tief da eingestiegen. Vielleicht gehen wir noch mal an den Anfang zurück.
Wir haben ja gesagt, Emotionen und andere Dinge, die uns so bewegen, was sollen denn unsere Zuhörer hier mitnehmen am Ende?
[Sprecher 1]
Also aus meiner Sicht natürlich unseren Blick drauf. Den Männerblick? Den Männerblick auf Emotionen.
Ich glaube, man sagt uns einfach nach, dass wir auch ein bisschen rationaler sind.
[Sprecher 2]
Die Männer?
[Sprecher 1]
Die Männer als Frauen. Ich glaube, das könnte sein. Wenn ich in unsere Runde gucke, du, Christian, bist ein IT-ler.
Unter anderem, ja. Holger, Biologe und Chemiker. Biochemiker eigentlich, wenn man das genau sieht.
Ich komme aus der Mathematik.
[Sprecher 2]
Fehlt irgendwie das Sozialwissenschaftliche hier. Okay, da müssen wir uns noch einen Gast einladen. Oder eine Gästin.
[Sprecher 1]
Man muss ja wirklich mit diesem Thema ein bisschen aufräumen, dass wir als Männer jetzt halt nur logisch, das ist totaler Quatsch, wir Männer sind genauso hochemotionale Wesen wie die Frauen. Und da gibt es tatsächlich keinen Unterschied. Und wir müssen vielleicht mit einer Sache mal aufräumen, dass wir immer glauben, dass wir etwas logisch steuern.
Denn unser limbisches System, da kann man wirklich mal einen Moment ausholen, unser limbisches System ist halt wirklich so prägsam für uns, dass wir 99,X% unserer Entscheidungen sowieso emotional treffen und danach dann noch eine im Neokortex rationale Begründung reingeben. Also ich habe mir dann den XX-Computer, ich hätte fast den Namen genannt, wir wollen hier keine Schleichwerbung betreiben, den habe ich mir gekauft, weil, und begründe, in Wirklichkeit war es, weil er einfach geil ist. Und dass es eine Emotion ist.
[Sprecher 2]
Also ich glaube, das ist ja so ein wunderbares Thema, dieses sich im Naherein zu rechtfertigen für vordergründig rationale Entscheidungen, die am Ende ja auch emotional waren. Und das sehen wir ja überall. Also das ist ein Riesenthema natürlich.
[Sprecher 1]
Ich finde das ein ganz wichtiges Thema, weil wenn du so rumhörst, würdest du immer sagen, ja, Moment, ich treffe doch die Entscheidung am allerbesten mit Kühl im Kopf. Ich treffe die Entscheidung rationale.
[Sprecher 2]
Und unter Berücksichtigung vieler Parameter.
[Sprecher 1]
Ich habe gerade vor einiger Zeit im Seminar einen Teilnehmer gehabt, der war ganz überzeugt von folgender Aussage, ich habe keine Emotionen, ich habe Erkenntnisse. Das war einfach großartig, das hätte man direkt auf dem T-Shirt drucken können, fand ich einfach wirklich...
[Sprecher 2]
Fast so ein Philosoph ist das.
[Sprecher 1]
Ja, oder? Das fand ich auch richtig gut. Und vielleicht einmal, Christian, du hast ja gesagt eben, was nehmen unsere Hörer mit?
Vielleicht gerade in diesem Thema würde ich gerne einmal diese schon ein bisschen bekanntere Geschichte nochmal beisteuern zum Thema Entscheidung. Weil das finde ich einfach so ein wichtiges Thema, dass man sich das mal bewusst macht, sind Entscheidungen, die wir treffen, wirklich emotional oder nicht? Und da gab es einfach vor einigen Jahren diese schöne Geschichte von Herrn Dr. Damasio, der ist ja einer von den großen Hirnforschern, der schreibt tolle Bücher über das Thema, nicht ganz leicht zu lesen, aber er ist einfach auch Arzt und hatte einen Patienten, der einen Gehirntumor hatte, der wurde operiert und dann sagen alle, er hat seine neue Gesundheit mit einem hohen Preis bezahlt. Und er kam in die Praxis und dann sollte er irgendwie einen Arztbericht unterschreiben. Und Dr. Damasio beschreibt, acht Stunden saß der vor diesem Blatt Papier und konnte den Stift nicht nehmen, um es zu unterschreiben. Es hat acht Stunden gedauert.
Und er hat das ihnen machen lassen und war ganz fasziniert und hat hinterher dann mit ihm Untersuchungen gemacht und hat festgestellt, dass er in Gesprächen total erkaltet war. Und es ist nicht ganz klar, was bei der Tumor bewirkt hat, aber es sah so aus, dass der Patient keine Emotionen mehr aufbauen konnte. Und weil er keine Emotionen mehr aufbauen konnte, konnte er im Grunde keine Entscheidung mehr treffen.
Sogar so eine einfache wie, ich nehme den Stift, den er liest und unterschreibe meinen Namen. Und das ist zum Beispiel so ein Bild, da haben sie weiter geforscht und da kommen dann auch diese Erkenntnisse, Emotionen sind die Basis für Entscheidungen. Und wenn man sich das mal bewusst macht und wir glauben immer, alles ist rational, dann kommen wir eh eher auf so einen Punkt von, die Entscheidung ist schon lange getroffen und jetzt sucht unser rationaler Anteil nach einer guten Erklärung.
Das kennen wir vielleicht auch aus dem Business, das haben wir alle schon mal erlebt, weil wir auch alle in Führungskräftesituationen waren. Du denkst, muss ich eine Person entlassen oder kann ich sie behalten? Und du weißt es schon.
Und du bist dann nur auf der Suche. Und manchmal weißt du, ich möchte sie behalten und du suchst Erklärung dafür oder du sagst, ich kann sie nicht behalten, dann suchst du auch Erklärung dafür. Und wir werden immer durch diese Emotionen getrieben und diese Erkenntnis finde ich höchst bemerkenswert.
[Sprecher 2]
Das ist interessant, wirklich sehr interessant, weil ich das auch nie gedacht hätte. Also an diesem Beispiel von dem Doktor DiMasio, acht Stunden lang die Entscheidung nicht getroffen haben zu können, weil keine Emotionalität mehr in dem Menschen vorhanden ist. Das ist ja schon spooky, wenn man sich das mal so vorstellt.
Aber der Umkehrschluss ist interessant. Keine Entscheidung ohne Emotion. Und das muss man sich mal auf unseren aller Alltag projizieren.
Im Privaten, im Business, in der Beziehung mit den Kindern, mit Oma und Opa und ich weiß nicht wo. Faszinierend. Und ich glaube, deshalb ist das für uns auch so spannend, darüber zu reden.
Als Männer.
[Sprecher 1]
Als Männer, genau. Thema Emotionen bewegen uns halt so extrem. Emotionen vielleicht auch ganz stark verbunden mit dem Thema der Veränderung.
Denn jeden Tag verändern wir uns. Wir werden ein Stückchen älter, vielleicht auch ein Stückchen weiser. Manchmal bleiben wir auch, die großen Kinder.
Aber was passiert mit uns? Warum bekommen wir auf einmal einen stärkeren Zugang zur Emotion? Was war das für ein Moment?
Was hat dazu geführt, dass wir für uns selbst erkennen, ups, das ist ja etwas, was ich noch gar nicht so begriffen habe. Du hast es ja selber gesagt. Das habe ich mir noch gar nicht so vorgestellt, dass das so gewesen ist.
Das zu verstehen, ich glaube, diese Erkenntnis zu bekommen, einen besseren Zugang zu den Emotionen, sie zu erkennen vielleicht auch, was passiert gerade meinem Gegenüber, sie zu verstehen und dann vielleicht auch zu sagen, okay, was kann ich machen, wenn der Christoph jetzt gerade total bockig ist und im Widerstand mit gekreuzten Armen vor mir steht und nach unten guckt, gekreuzelte Nase. Was mache ich jetzt mit dem? Er bringt ja eine Emotion in eine Körperhaltung, in eine Mimik, vielleicht auch in eine Äußerung.
Was mache ich jetzt mit Christoph? Jetzt sprichst du natürlich die zweite Seite der Emotionalität an. Wir waren ja vorhin bei den schnellen Emotionen.
[Sprecher 2]
Und bei Bedürfnissen hast du gesagt.
[Sprecher 1]
Wenn Bedürfnisse nicht erfüllt sind, bam, sofort eine Reaktion. Wenn du bei mir die kreuzte Nase so langsam wahrnimmst, dann würden wir noch ein bisschen über langsame Emotionen sprechen. Die sich so langsam aufgebaut hat.
Du wolltest mir irgendwas Weiß machen. Du wolltest, dass ich irgendeine Aufgabe übernehme. Da habe ich gerade überhaupt keinen Bock drauf.
Das habe ich wirklich schon mal gesehen. Das kommt ja nicht selten vor. Das Schlimme ist, man erwischt sich ja selber nicht dabei, aber sich auch nicht reflektiert.
[Sprecher 2]
Neudeutsch würde man ja sagen, Aufschieberit, das gibt es nicht. Erledige Dinge nie sofort.
[Sprecher 1]
Mache ich morgen und übermorgen. Vielleicht ist das genau das Ding, Christoph und Christian, dass wir uns ein bisschen stärker damit beschäftigen, was ist schnell, was ist langsam. Und woran erkenne ich das?
Wir hatten jetzt die Schnelle mit der Furcht. Mir fällt auch noch eine andere Schnelle ein, wo dann so ein Ha!
[Sprecher 2]
Die kann sehr schnell sein. Also wenn ich dein Gesicht jetzt so gesehen habe, das war jetzt ein super erstauntes Gesicht. Richtig.
[Sprecher 1]
Das Erstaunen. Da passiert etwas und man ist total erstaunt und freut sich. Und da hat man weder drüber nachgedacht, noch hat das lange gedauert.
Die ist vielleicht nicht so schnell wie die Furcht in dem Fall, aber ich denke mir, die gehört auch mit zu den schnelleren Sachen. Genau, und wenn wir da auch noch mal in die Differenzierung reingehen, die schnelle Emotion würden wir Überraschung nennen. Ja, ja.
Das ist die Kinderaugen. Nicht mitgerechnet. Kinderaugen, Weihnachtsbaum.
Tolles Geschenk, Wahnsinn. Und das Erstaunen würden wir langsam bezeichnen, denn man merkt das so richtig, wenn man etwas sieht und man wird immer begeisterter. Du hast vorhin von diesem Computer geredet, da sitzt du davor und denkst, boah, das kann der auch.
Und auch das noch. Und was ist denn das für ein toller Knopf? Da sind natürlich so Klöpfe drauf.
Ja, genau. Das war übrigens typisch Mann. Man sieht Knöpfe, man muss mal drinnen draufdrücken.
Wow, cool. Und dann wird immer mehr. Was kann denn dieses Gerät alles?
Wir haben hier so einen tollen Podcaster vor uns. Und dann sind wir im Erstaunen. Das zieht sich immer weiter auf, immer mehr.
Dann sind wir in der Langsamen. Und deswegen gibt es immer wieder diese schöne Unterscheidung zwischen langsam und schnell. Was ich ganz wichtig finde, sich das bewusst zu machen.
Denn, und jetzt kommen wir auf den nächsten Schritt vielleicht, diese Emotionen und diese langsamen Emotionen, die können sogar unsere Persönlichkeit beeinflussen. Ganz einfaches Beispiel. Wir stellen uns vor, wir sind so aufgewachsen, vielleicht jetzt mal auch Klischee, aber angenommen, wir wären in einem Beamtenhaushalt aufgewachsen und mein Vater hätte mir immer gesagt, wenn du mal groß wirst, achte immer darauf, dass du einen sicheren Job hast.
Am besten wirst du auch Beamter. Dann kannst du nicht gekündigt werden. Dann hast du dein Leben lang keine Probleme.
Wenn man das immer wieder hören würde, dann würden sich diese Emotionen in uns manifestieren. Manifestieren, ein bisschen fernsetzen.
[Sprecher 2]
Ja, also der geneigte Business Coach würde ja jetzt sagen, da entstehen Glaubenssätze. Ja, massiv. Und wie viele Menschen, auch bei uns drei sicherlich, aber wie viele Menschen da draußen, laufen mit jahrhundertealten, hätte ich fast gesagt, also lebenslangen alten Glaubenssätzen herum und blockieren sich damit zum Teil.
[Sprecher 1]
Und jahrhundertealt finde ich tatsächlich total richtig auch, denn das kann sogar von Generation zu Generation übergeben werden.
[Sprecher 2]
Oh ja, wie du schon sagst.
[Sprecher 1]
Wenn der Großvater, das war die Tradition.
[Sprecher 2]
Du musst auch Lehrer sein oder Arzt oder Jurist. Das kann doch nicht sein, dass du der Erste oder die Erste in der Familie bist und hier die Tradition durchbrichst.
[Sprecher 1]
Also man wird quasi geprägt. Die Prägung führt dann zu einer, ich sag jetzt mal Gewohnheit. Und die Gewohnheit, daraus dann auszubrechen.
Ich sag jetzt mal wirklich, da ist jemand 20 Jahre lang im Beamtenstatus. Und jetzt sagst du ihm auf einmal, du musst was Neues machen. Es geht nicht anders.
Den wirst du, glaube ich, erstens überraschen. Aber der wird vielleicht nicht gerade positiv erstaunt sein, sondern der wird jetzt dann wahrscheinlich schnell in eine große Furcht gehen, ein großes Sicherheitsbedürfnis. Und wenn das passiert, wie kann man solchen Menschen auch Unterstützung geben?
Was kann man tun? Komplex, weil die langsamen Emotionen, wenn die sich so manifestiert haben, dann ist die Furcht vor Veränderung einfach sehr, sehr groß. Und das lässt sich natürlich nicht in einem Moment auflösen.
Und das ist auch wirklich ein schönes Thema, was wir uns mal nehmen können, vielleicht auch für eine der nächsten Folgen, zu sagen, wie kann man denn eigentlich solche Emotionen auflösen? Mir ist gerade noch mal ein Gedanke gekommen, und weil wir auch so langsam zum Ende unserer ersten Folge kommen, das geht halt immer schnell. Ja, live ist schnell.
Und wir haben vorhin von unserer KI gehört, dass die Frauen und Männer vielleicht die Emotionen unterschiedlich in unterschiedlicher Art und Weise haben. Und ich habe es vorhin erst Qualität genannt. Stellen wir uns mal die Situation vor, Einkaufen, Klamottenladen.
Finde ich ein super schönes Beispiel für unterschiedliche Art und Weise, mit den Emotionen umzugehen. Wie geht ein Mann Klamotten kaufen?
[Sprecher 2]
Na ja, ich kann jetzt nur mein eigenes Referenzbeispiel nehmen, aber sehr, ich denke, sehr zielorientiert, im Sinne von bloß schnell hinter mich bringen. Also zumindest ist es bei mir so. Und ich muss auch ganz ehrlich sagen, ich bin auch nicht der Typ, der großartig Variabilität da sucht, sondern drei Teile maximal und dann eins nehmen im Vergleich.
Und schnell rein, schnell raus. Du brauchst sogar drei, ja? Ich brauch sogar drei, manchmal auch nur zwei.
Also es ist schon, man würde fast sagen, vielleicht für viele Männer atypisch.
[Sprecher 1]
Ja, also bin ich komplett bei dir, Christian. Also bei mir Jeanskauf, Größe wissen, Farbe wissen. Marke.
Marke wissen, wo man hingeht. Dann sucht man sich raus. Gegebenenfalls noch mal zur Sicherheit anprobieren, weil könnte doch mal anders ausfallen und der Schnitt ist ein bisschen anders.
Passt, Kasse kaufen, weg. Jetzt aber, jetzt mal ein hartes anderes Beispiel. Schick mich zu so einem, darf man hier Werbung betreiben?
Egal, so einem Obi oder Bauhaus oder whatever. Meine Frau sagt, kauf raus. Ich bin drin und man findet mich lange Zeit nicht wieder.
[Sprecher 2]
Tatsächlich.
[Sprecher 1]
Ja, da kommt dann Inspiration. Dann kommt auch bei mir dazwischen durch, neues Werkzeug da und oh. Da kannst du mich tatsächlich komischerweise...
[Sprecher 2]
Deine Augen sind schade, dass man merkt. Da habe ich eine Shopping-Emotion. Schick mich in so einen Apple-Store, da kriegst du mich kaum wieder raus.
Schick mich in einen Modestore, da bin ich fünf bis zehn Minuten. Zu dem Thema von Christoph, also denke ich, da sind wir unterschiedlich besetzt mit den Emotionen.
[Sprecher 1]
Definitiv. Wenn wir jetzt auf Frauen gucken, auf jeden Fall so, wie wir sie vielleicht erlebt haben, auch da weg von Klischees, aber ich habe es einfach ganz viel erlebt. Man sieht das erste Teil, was gut aussieht und dann noch mal durch vier bis fünf oder sechs, sieben weitere Läden gehen, um am Ende es dann doch zu kaufen.
Und manchmal mit dem harten Erlebnis, Entschuldigung, wenn ich da einfalle, Entschuldigung für die Hinterbrechung, Christoph. Alles gut. Manchmal mit dem Erlebnis, das war das Letzte, ist es nicht mehr da.
Da ist dann echt ein tiefer Frust vorhanden. Deshalb gebe ich immer den Tipp, wenn es da ist und dir so gut gefällt, nimm es mit. Gib es lieber nachher wieder zurück.
[Sprecher 2]
Es gibt aber auch noch einen anderen Effekt dabei, da reingehen. Also meine Beobachtung jetzt auch wieder typisch Männer, Landkarte und noch drei andere Fragen, wie die das finden. Und wenn nur eine dabei ist, die Zweifel hat, dann wird die Entscheidung noch schwieriger.
[Sprecher 1]
Folgereaktion. Ja, das ist ein gutes Beispiel. Wenn wir jetzt mal auf die Emotionen gucken, vielleicht das zum Abschluss, welche Emotionen sind jetzt hier aktiv beim Mann?
[Sprecher 2]
Ja, aber warte mal, bevor du vielleicht nochmal einmal einen kurzen Recap, würde ich vorschlagen. Also weil wir haben ja jetzt von ganz an, hast du ja ein paar Beispiele gemacht. Also wir haben, was haben wir gelernt?
Wir haben gelernt, wir haben schneller und langsamer. Ja, schon mal einmal. Ja, so das ist glaube ich schon mal etwas, was also für mich war es neu.
Und Emotionen als Basis unserer Entscheidung. Als Basis unserer Entscheidung. Also Emotionen, es gibt nicht Nicht-Emotionen.
Richtig. Richtig?
[Sprecher 1]
Ja. Das ist so wie nicht nicht denken. Ja, genau.
Und nicht nicht kommunizieren. Wir haben immer Emotionen.
[Sprecher 2]
Okay, also da stehen wir schon mal. Das ist so ein Grundtenor. Das kann man, das ist übrigens wissenschaftlich belegt.
Also nicht, dass jetzt hier irgendwelche Fake News vorbeigehen. Wir können das alles belegen. Wir können euch auch gerne die Quellen zur Verfügung stellen.
Also das ist alles nachlesbar im Web und bei verschiedensten Autoren natürlich etc.
[Sprecher 1]
Und vielleicht noch eine Ergänzung. Emotionen beruhen auf Bedürfnissen.
[Sprecher 2]
Ganz wichtiger Punkt. Bedürfnisse.
[Sprecher 1]
Yes.
[Sprecher 2]
Was ist ein Bedürfnis?
[Sprecher 1]
Tja, das ist ein, vielleicht können wir das auch als Mangel- und Füllesystem bleiben.
[Sprecher 3]
Wunderbar.
[Sprecher 1]
Wenn ich Fülle habe, dann ist alles gut. Also nehmen wir das Beispiel nochmal Sicherheit. Wenn ich mich hier super sicher fühle, wie wir drei jetzt hier sitzen, was ist alles super nett und droht hier irgendeine Gefahr?
Nein.
[Sprecher 3]
Ja.
[Sprecher 1]
Also brauche ich diese Emotionen überhaupt nicht. Und sobald ich aber im Mangel komme und das Gefühl habe, hier wird jetzt gerade was richtig gefährlich und ich kann das nicht überblicken, dann springt sie sofort an, um mir etwas zur Verfügung zu stellen, um das wieder hinzubekommen. Und das ist ein Mechanismus, der nicht sehr bekannt ist, aber gut ihn zu erkennen.
Und mit Auswirkungen auf den Körper.
[Sprecher 2]
Mit massiven Auswirkungen auf den Körper. Das können wir, glaube ich, schon mal verraten. Wir wollen euch zu viel vorgreifen.
Nein. Wir haben ja noch ein paar Folgen.
[Sprecher 1]
Ja.
[Sprecher 2]
Also kommen wir langsam dann auch zum Ende. Ich glaube, das war jetzt eine schöne Zusammenfassung. Und jetzt nochmal zu deinem Punkt.
[Sprecher 1]
Genau. Ein schönes Beispiel. Ich war gerade so im Bild, was für unterschiedliche emotionale Ausdrücke haben wir denn beim Einkaufen jetzt?
Du hast eben sehr schön gesagt, es hat schon was Jagendes. Du hast die Beute vor Augen, weißt genau, die Hose ist blau, hat die Größe und hat die Mark, und los geht's. Und sie wird erlegt.
Diese Emotion hat was sehr Zielgerichtetes, sehr Wirksames. Und die Emotionen, die wir jetzt bei den Frauen vermuten, wo du eben schon gesagt hast, wenn nur eine andere sagt, das sieht aber nicht gut aus, das steht dir nicht so ideal, würden wir uns sofort davon abwenden.
[Sprecher 2]
Zweifel, Mist.
[Sprecher 1]
Damit haben wir das tiefe Thema Anerkennung gesehen, anerkannt werden für das, wie dann auch die Wirkung ist. Und da würden wir auf jeden Fall so ein Gefühl haben, wenn die Freude da ist, weil die Freude ganz viel mit Anerkennung zu tun hat, dann ist alles gut. Dann wird gekauft.
Und sobald ein Zweifel einzieht, dann wird das nicht mehr gehen.
[Sprecher 2]
Spielt also auch viel zusammen.
[Sprecher 1]
Und bei uns Männern klassisch, ich würde mal sagen Action, losgehen, jagen und dann Klarheiten schaffen.
[Sprecher 2]
Also können wir sagen, abschließend, das sind dann doch nicht solche Klischees, weil viele sagen, ihr redet ja über Klischees. Nein, es ist tatsächlich wissenschaftlich untermauert, dass das solche Muster sind.
[Sprecher 1]
Und auch einfach auch beobachtet. Ich denke immer so, auch diese wissenschaftlichen Darstellungen über Empirie kann man so sehen, kann man so sehen. Viele reagieren wahrscheinlich so.
Aber nur aus unserer Beobachtung heraus. Ich glaube, das finde ich auch wichtig, genau das wollen wir auch in diesem Podcast tun. Wir werden nicht alles beweisen.
Aber wir reden mal darüber, wie wir es erleben. Vielleicht als Ergänzung dazu, Christoph, müssen wir vielleicht auch mal sagen, es gibt hier kein richtig oder falsch. Und noch wichtiger, es gibt keine gute oder böse Emotion.
Genau, und das ist eigentlich ein sehr, sehr tiefes Thema. Und das nehmen wir mal für eine der nächsten Folgen. Sehr gerne.
Und sagen, gibt es schlechte und gute Emotionen? Ja, wunderbare Aufhänge.
[Sprecher 2]
Zeichenfrage, Zeichenfrage. Ja, also ich denke auch, tolles Schlusswort quasi. Gibt es schlechte und gute, böse, schlechte Emotionen?
Nehmt das mit draußen. Schreibt uns, wenn ihr Fragen habt. Wir haben eine E-Mail-Adresse.
Website is coming soon.
[Sprecher 1]
Yes, genau. Die Zeit ist vorbei. Die Zeit ist vorbei.
Vielen Dank an euch beides. Hat richtig viel Spaß gemacht. Vielen Dank auch an euch beide.
Hat mir sehr viel Spaß gemacht.
[Sprecher 2]
Und Feedback an euch da draußen in der Welt ist natürlich jederzeit und allseits willkommen.
[Sprecher 1]
Danke. Vielen Dank, dass ihr dabei gewesen seid. Wir freuen uns auf euer Feedback auf www.3m-podcast.de.
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