3 Männer Podcast

#36 Fühlen oder regulieren? Ratio & Emotia - es gibt sie wirklich!

Christoph Theile, Dr. Holger Liekefett, Christian Sega Season 2 Episode 36

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Titel

Fühlen oder regulieren? Ratio & Emotia – es gibt sie wirklich (EVA, Hirnforschung & Führung)

Kurzbeschreibung

Was passiert im Gehirn, wenn wir Emotionen fühlen – und was, wenn wir sie regulieren?
Anhand aktueller Hirnforschung (u. a. Neural Signatures of Emotion Regulation, 2024) sprechen wir darüber, wie Amygdala / Insula und der präfrontale Kortex zusammenspielen – und warum das für Führung, Konfliktmanagement und Alltag so entscheidend ist.


 Dazu: die EVA-Methode (Erkennen–Verstehen–Aktivieren), praktische Anker, Atmung & der „Schalter“, der unter Druck handlungsfähig hält.


Kapitel & Highlights

  • Einstieg: Ratio & Emotia – warum die Idee heute wissenschaftlich Rückenwind bekommt
  • Fühlen vs. Regulieren: Amygdala / Insula und der Wechsel in den PFC
  • EVA-Methode: Emotionen benennen, verstehen, sinnvoll aktivieren
  • Der „Schalter“: Wie kognitive Neubewertung trainierbar ist (Resilienz & Klarheit)
  • Praxisstories: 45-Minuten-Tirade im Meeting, Road-Rage-Moment & souveräne Reaktionen
  • Tools: Anker (haptisch / mental), Atmung, Pause zwischen Reiz & Reaktion
  • Transfer in Führung: Empathisch fühlen und zugleich souverän steuern
  • Teaser: Nächste Folge zur Herzratenvariabilität (HRV) und emotionaler Regulation

Deine Takeaways

  • Emotionen sind zuerst körperliche Prozesse – nicht „wegdiskutierbar“.
  • Regulation ist kein „Abdämpfen“, sondern ein eigener, trainierbarer Prozess (PFC).
  • Der Schalter entsteht durch Neubewertung (Reappraisal) – das erhöht Resilienz.
  • Mit EVA (Erkennen – Verstehen – Aktivieren) bekommst du schnelle Orientierung im Moment.
  • Atmen, ankern, benennen: kleine Routinen, große Wirkung – in Führung, Familie, Alltag.

Erwähnte Konzepte & Ressourcen

  • Studie: Neural Signatures of Emotion Regulation (2024)
  • EVA-Methode: Emotionen Erkennen – Verstehen – Aktivieren
  • Gehirnareale: Amygdala, Insula, präfrontaler Kortex (PFC)
  • Buch: „Denken wir noch oder fühlen wir schon?“ – Nadja Kahn & Christoph Theile (Wiley)
  • Globe of Emotions® – Framework & Werkzeuge für emotionale Souveränität

Hosts

Christoph F. Theile, Holger Liekefett & Christian Sega – Drei-Männer-Podcast

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Das Buch zum Thema Emotionen mit dem Globe of Emotions: "Denken wir noch oder fühlen wir schon" von Christoph Theile und Nadja Kahn

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 Eine Studie herausgekommen ist, die jetzt bestätigen es gibt sie. Dann auch immer wieder in unserem Kontext der Regulation auch das Thema, wie kann ich Konflikte managen, also im Bereich Führung aber auch... Jetzt fange ich an zu verstehen, warum kommt diese Emotion? Das haben wir in deinem Fall auch... Diese tiefe Enttäuschung über nicht gekommene Ergebnisse.

Herzlich willkommen zum Drei-Männer-Podcast. Der Podcast über Emotionen und Dinge, die uns bewegen. Immer mit dabei Christoph Theile, Holger Liggefett und Christian Seeger. Und häufig spannende Gäste. Ja, einen wunderschönen guten Nachmittag muss ich heute mal sagen hier aus dem Stadtdeich bei Christoph im Büro Da sind wir wieder, die drei Männer im Podcast mit einer neuen Folge.

Zunächst mal begrüße ich wieder unsere lieben Mitstreiter, der liebe Holger. Hallo Holger. Hey, ne? Moin Moin Christoph Genau. Ich bin natürlich auch da. Ja, bist natürlich auch da Das ist auch dein Büro hier. Das ist mein Büro und auch Und der Christian. Und der Christian. Ja, der Erklärbär ich weiß. Genau, genau.

Sturgi-Bär. Aber heute hat, liebe Leute, hat mir gefehlt. Ach, liebe Leute Kannst bitte noch mal wiederholen Also hallo liebe Leute da draußen. Heute mit einer neuen Folge unseres Drei-Männer-Podcasts Auch wieder mit einem Titel Was uns sehr beschäftigt und auch hier wieder ein kleiner einstieg den wir uns nicht so ganz selbst ausgedacht haben sondern wissenschaftlich untermauern das ist unser anspruch ja und der titel der heutigen folge heißt Und das finde ich ganz besonders spannend führen oder regulieren fühlen fühlen fühlen fühlen fühlen den einstieg verband verbaut fühlen natürlich fühlen oder regulieren und dann aber ratio und emotio es gibt sie wirklich hier heißt die folge also fühlen Oder regulieren ratio und emotio es gibt sie wirklich ja die beiden die kommen ja in einem wichtigen buch vor so sieht das der christoph zusammen mit der nadja geschrieben hat und wo wir auch ein bisschen unterstützen durften ja und das schöne ist dass jetzt im nature eine studie herausgekommen ist die jetzt bestätigen es gibt sie die emotio und den ratio Genau das ist der Einstieg also in Nature 2024, das ist sozusagen der wissenschaftliche Background für die heutige Folge.

Die Studiefolge, auf die du da abzielst, heißt Neural Signatures of Emotion Regulation. Neural Signatures of Emotion Regulation. Und da geht es halt um das Thema regulieren und oder fühlen und natürlich im erweiterten Kontext Ratio und emotio und wir kommen zu der erkenntnis ja es gibt sie ja dieses thema es ist natürlich insofern super spannend weil ein euro signatur also wie bekomme ich eigentlich in dem moment eine neue signatur nach einer emotion und wie kann ich das feststellen das ganze haben die dann gemacht in einem fm rt genau ein funktionales magnetresonanz Und die misst halt in dem Moment einfach, wenn der Aktivität oben im Hirn ist, dann ist da ein Unterschied mit dem Blutsauerstoff und das kann man halt dann feststellen und das kann man dann sehen und genau das ist dort gemacht worden, sodass man jetzt auch sagen kann, hey pass mal auf, wenn da etwas passiert, dann sehen wir es auch und wir können es auch dann messen und beweisen und das ist wieder das Schöne für uns.

Weil letztendlich wir denken und fühlen, das ist natürlich immer ein tolles Thema. Aber es ist auch schön, wenn man dann etwas weiß und nicht vermutet oder glaubt oder ähnliches. Ja genau. Ich erzähle mal, was das auch mit dem Buch auf sich hat. Also als ich diese Studie gelesen habe, dachte ich... Das ist ja so geil, dass die das jetzt rausgefunden haben.

Also das Buch, was Nadja und ich geschrieben haben, heißt ja Denken wir noch oder fühlen wir schon und wir haben es aufgeteilt in zwei Teile einmal ein Business Roman, wo der Leser praktisch die Emotionen Erlebt in einem Change-Prozess, also eine Frau ist in einer Unternehmung die wird verkaufen, dann kommt da so ein richtig fieser Finanz-High und will da nur Profit draus machen.

Und darum geht diese ganze Story. Und um Emotionen erlebbar zu machen, hatten Nadja und ich uns überlegt, Wir setzten zwei Stimmen in den Kopf der Hauptperson, Maxi van Weller, die maximale emotionale Welle die sie reitet. Und die beiden streiten sich die ganze Zeit. Und dadurch erlebst du im Grunde auch, wie die emotionale Lage dort ist.

Und jetzt, dann kam diese Studie und zeigt, dass da... Dass diese Idee die wir hatten echt Realität ist und und das war natürlich irgendwie ein Moment wo ich dachte wow wie cool ist das denn und vielleicht erzählen wir einfach über diese Studie was da was da war ja also die Forscher was die da wissen wollten sie haben 22 Themen gehabt ne Es geht ja hier um das Fühlen zum einen, also die Frage, was passiert eigentlich, wenn wir fühlen und wir haben natürlich noch das Thema Regulation hier und regulieren und fühlen.

Das sind so zwei, nicht Gegenpole, aber es sind unterschiedliche Themen. Und da wollten die Forscher mittels dieses FMRT-Scans, da gibt es ein Gerät für, hat Holger ja erklärt, wo man dann live mitschauen kann. Live, also man kann in Echtzeit dort diese Veränderungen des Sauerstoffgehalts im Gehirn Beobachten und haben dann entsprechend so ein Setting aufgebaut mit so einer Studie, wo man dann eben bestimmte Tests gemacht.

Und die Frage ist ja, wenn wir so fühlen oder Emotionen erleben, das kannst du glaube ich ganz gut erklären, Christoph, was passiert da eigentlich? Also wir reden ja ganz viel über Emotionen das ist viel auch Affekt getrieben. Du siehst was und bam, passiert irgendwas. Die schnelle Emotion. dann, wir reden ja immer über schnelle und langsame aber hier geht es erstmal um die schnelle Emotion und über die Wahrnehmung.

Das heißt, in diesem Verfahren haben die Folgendes gemacht, die Person, die Eine Gruppe lag in dem FMRT und denen wurden Bilder gezeigt, hochemotionale Bilder. Und die sollten die einfach nur auf sich wirken lassen. Und dann haben die genau das gemessen was ihr da hattet Und dann sind sie halt sichtbar in Amygdala und Insula.

Genau. Das war die eine Gruppe. Das ist einfach da geblieben auch und dann haben sie diese Emotionen, haben sie da wahrgenommen und da sind sie einfach auch dann stehen geblieben. Also die Amygdala und die Insula sind spezifische Bereiche in unserem Hirn in unserem Kortex. Immer nochmal erklären, das will ich selbstverständlich voraussetzen Deswegen freuen wir uns, dass Holger dabei ist, weil der einfach das auch… Wirklich alles studiert hat.

Wie ich gelernt habe, im PfK. PfC. PfC Präfrontalacortex. Der kommt jetzt gleich. Und diese zweite Gruppe haben denen die gleichen Bilder gezeigt und dann hatten sie die Aufgabe, die Emotionen umzudeuten. Das heißt also, praktisch diese Emotionen bewusst zu verändern, also wenn das halt irgendwie Irgendwas, was nicht schön war, suche etwas, was trotzdem schön ist.

Also wenn du irgendwas Bedrohliches siehst und daraus noch was Schönes machen sollst. Genau oder einfach diese Bedrohung rausnimmst. Du sollst also einfach dieses Bild emotional umdeuten und damit verändern. Und dann, was einfach dann passiert ist, ist, dass es wirklich in den präfrontalen Kortex gewechselt ist.

Und das konntest du zeigen. Der eine Bereich hat losgelassen und der andere hat übernommen. Und das ist natürlich ein Hammer. Das heißt also, die Grundfrage die sie sich gestellt haben, ist ein Umdeuten einfach nur ein Abdämpfen der Emotionen. Also wird es einfach weniger und dann kommt was anderes dazu.

Ist es ein ganz eigener prozess ja und wichtig es ist halt nicht nur ein abdämpfen das ist halt der ich glaube der entscheidende punkt das halt wirklich in dem moment wenn die emotionen Empfunden wurde, amygdala insula, dass in dem Moment dann eine, ich sage jetzt mal, Neubewertung oder eine dann Umbewertung durch den PFC, also durch den präfrontalen Kortex im Sinne einer Regulation stattfinden kann.

Ja, aber dann kommen wir natürlich schon in die nächste Phase und wenn wir nochmal ein Stück zurückgehen, also die erste Phase jetzt mit den Bildern, ist das, was eben dieser emotionale Prozess ist, man könnte auch leidenhaft sagen Kopfkino. Und das kennen wir ja alle so, Kopfkino, du siehst irgendwas, du bist irgendwo, du kriegst irgendwas mit, irgendjemand sagt zu dir und das triggert sofort irgendwas an, ultimativ sofort da, zack Flash, nicht bewusst steuerbar.

Und es erzeugt aber sofort körperliche Reizreaktionen, Reizreaktionsmuster und alles mögliche und das kann man eben dann auch im Live-Scan beobachten. Da sind also ganz andere Hirnregionen aktiv. Und dann war eben die Frage, was passiert jetzt in diesem eben schon angesprochenen zweiten Schritt beim Regulieren?

Also der Übergang Und das war ja lange Zeit gar nicht so klar. So und das ist interessant, das Buch behandelt das ja sozusagen konkludent implizit und hier ist es jetzt nochmal auf Basis einer und auch anderer Studien, die es da auch gibt, bewiesen worden, dass eben was anderes passiert im Kopf, im Gehirn.

Und jetzt kommen wir, wenn wir auf das Konzept Globe of Emotions gucken, wir haben ja, das war damals mit Holger zusammen, die Formel entwickelt. Eva. Eva. Die Oma, schon die Frau. Also die Eva-Methode was heißt Emotionen erkennen, Emotionen verstehen, Emotionen aktivieren Und jetzt kommen wir hier auf einmal in eine Situation, die zeigt, dass es wirklich auch funktionsfähig ist.

Also erstmal kommt die Emotion, warm, da ist sie da, dann kommt das und dann erkennen wir sie oder dann verstehen wir, warum sie kommt und dann können wir damit was machen. Und jetzt sehen wir aber auch, dass hier jetzt der PFC, also die Ratio dafür. Jetzt einsteigt Und dieses Globe of Emotions Konzept ist ja sehr scharfkantig und auch sehr klar.

Und das passt einfach total gut zusammen. Diese ganzen Gesetze die wir da entwickelt haben, haben wir schon viel drüber geredet, zeigen sich jetzt, dass hier auf einmal die Ratio eingreift. Faszinierend finde ich ja, das hatte ja Christian gerade eben noch gesagt, der erste Der findet halt einfach ohne Nachdenken unbewusst.

Unterbewusstsein, Vorbewusstsein, wie wir auch immer das nennen wollen. Ein reinkörperlicher Prozess. Genau, ein reinkörperlicher Prozess Und jetzt, wenn dann der Körper sozusagen oder unser Kopf das erkannt hat, ah, das ist die Emotion oder das ist das Thema, Eva, dann hat er jetzt auch die Möglichkeit… Regulativ einzugreifen Das ist natürlich total hilfreich, denn der erste Prozess ist ja wichtig.

Also der Körper wird eingestellt auf, keine Ahnung, bei Angst oder beziehungsweise bei Furcht auf mögliche Flucht oder mögliche Ruhigsein. Das ist ja erstmal... Alles wichtig, wir erinnern uns an den alten Säbelzahntiger, wir müssen uns ja einstellen auf Situationen und das ist bei uns im Körper noch ganz tief verankert, aber jetzt kommt es, hey pass mal auf, Achtung kein Säbelzahntiger, was mache ich denn jetzt?

Ja genau. Ja und das muss man sich mal überlegen, also fühlen. Ein körperlicher Prozess, aber kein psychologischer. Also das alleine finde ich schon mal spannend. Kein psychologischer. So und jetzt das, was du sagst Holger, jetzt geht die nächste Phase. Die sind auch nicht steuerbar, diese körperlichen Prozesse sind also ultimativ da.

Interessanterweise übrigens kleiner Ausflug hatten wir auch schon mal angesprochen, bei Leuten, die in depressiven Phasen sind, passiert das nicht so. Wir sind emotional erkaltet, ein bisschen abgekoppelt abgekoppelt und das kann man also wenn man mit solchen Menschen mal begegnet, ist das auch ein ganz komisches Miteinander weil man sozusagen, wenn man selber beispielsweise emotional im Zustand der Freude ist und der andere so teilnahmslos da vor sich hin meandert, ganz komisch weil man nicht angedockt ist.

Genau. So und dann geht auf einmal das, was du sagst der zweite Prozess los und das ist interessant, insbesondere weil wir ja auch hier dann auch immer wieder in unserem Kontext der Regulation auch das Thema haben, wie kann ich Konflikte managen, also im Bereich Führung aber auch auf der normalen Fachebene Sachebene, im Zwischenmenschlichen etc.

Also da gibt es unzählige Beispiele und das läuft dann über unseren… PFC. Genau, also die Situation zu erkennen, auch sich selbst zu erkennen, oh, ich komme jetzt hier gerade in Stress und jetzt auf einmal schalte ich mal gegen. Ich nenne es jetzt mal oder reguliere mal gegen, was natürlich total wichtig ist, wenn wir jetzt mal über emotionale, aber auch gesundheitliche emotionale Souveränität sprechen, dann ist das total wichtig, dass wir genau da in der richtigen Situation sagen, hey, pass mal auf.

Schalt mal runter. Genau. Und jetzt, was Sie ja auch da in der Studie praktisch im Nebeneffekt herausgefunden haben, das fand ich auch sehr spannend, heißt ja, Wer diesen sie nennen das ein schalter ja du kannst also du kannst wirklich umschalten das ist ja schon mal recht krass sagen du bleibst wer das trainiert wird dieses umschalten trainiert bleibt stabiler in stresssituationen und erhöht seine residenz ja und auch in konflikten also die widerstandsfähigkeit total und das ist nicht an schall das ist spannend weil sowas habe ich live Und in Farbe an mir selber erlebt.

Das ist jetzt ein Beispiel aus der Praxis und ich wusste aber nicht, dass der Zusammenhang so ist, wie wir ihn heute hier analysieren und beschreiben. Ein kurzer Ausflug Vor gefühlten acht oder zehn Jahren war ich in einer Situation bei einem Projekt, was wir gemacht haben, bei Kunden unten in Süddeutschland am Bodensee Und das ist, wie das oft so manchmal in Projekten ist, am Ende nicht gut gelaufen.

Und irgendwann gab es dann einen Termin mit der Geschäftsleitung und ich bin dann auch hingefahren. Und das erste, was passiert ist an dem Tag, war, dass wir in einem Gesprächs-Meeting-Raum saßen. Ja. Ja Und wir waren in voller Erwartung wir hatten eine Agenda, wie man das dann so macht und dann stürmte der Geschäftsführer dieses Unternehmens rein, also unser Kunde, den ich vorher nur ein, zweimal flüchtig in anderen Situationen auf den Gang gesehen habe, aber nie mit ihm in einem persönlichen Dialog war.

Und er kam rein und hat 45 Minuten. 45 Minuten. Auf mich, also wirklich hastiraden. Eingeschlagen. Ja, also nicht handgreiflich aber verbal. Also wie beschissen das hier alles sei, O-Ton wie schlecht wir seien, was wir eigentlich für ein Dienstleistungsverständnis hätten, etc. pp. Also wirklich so... In Tiraden.

Und das waren wirklich 45 Minuten. Ich weiß das deshalb so genau, weil ein Kollege mit mir da war, der wurde neben mir immer kleiner im Stuhl und ich sah das und ich saß da und der Mensch stand im Raum und war wirklich, also war Wut entbrannt, weil natürlich, was ist hier passiert? Er ist sein Unternehmen, er ist Hauptgesellschafter, es ging um viel Geld und der hat da seine Tiraden losgelassen.

Und ich war in einer unfassbaren inneren Und ich bin in keiner Weise sozusagen in eine Aktion gegangen, also habe da Energie aufgewendet oder habe mich dann sozusagen in ein Wortgefecht eingelassen und und und und nach 45 Minuten war alle seine Energie verschossen, abgelassen, alles war gesagt und dann hat er gesagt und jetzt gehe ich und ihr regelt das hier.

Und ist gegangen. Ja, das ist der Klassiker. Du hast ihm keinen Druck für seinen Wind gegeben Aber weißt du, das Interessante ist, ich hatte vorher ein paar Konfliktseminare gemacht, wie ich mit solchen Situationen umgehen kann. Und das Falscheste, was ich hätte tun können, wäre, in die Diskussion einzusteigen Reagieren Was ja ein Impuls ist Wenn du angegriffen wirst, dann wirst du wütend oder jemand macht dich wütend und du gehst sofort zurück.

Und da sind wir jetzt in der Regulation. Aber 45 Minuten Das hat auf der Rückfahrt mein Kollege gesagt, wie hast du das? Ich sag, mir ging in der Hose ein Messer in der Tasche auf und der wollte schon aufspringen. Ich sag, nee, was hättest du gebracht? Du hättest einen draufhängen können. Oh, sie haben finanzielle Probleme.

Ja, ja, dann kannst du, also die Leute ja sprichwörtlich zur Weißglut bringen. Aber das war eine Regulation Und ich wusste es aber nicht, dass das so war. Aber ich war gut trainiert weil ich schon viele, viele Seminare gemacht habe zum Thema Konfliktsituation und Moderation und auch Kommunikation. Und wenn wir teilweise sehen, wie Menschen auch aus der Rolle fallen in Meetings oder im One-to-One, also sozusagen das kindliche Ich übernimmt und die völlig losschreien, da kommst du gar nicht mit einer Ratio ran.

Wir kommen wieder so ein bisschen auf dieses Bild, was Viktor Frankl zugeschrieben wird. Der Raum zwischen Reiz und Reaktion Reiz und Reaktion ja genau. Wenn du den auflehnen kannst, das ist der Ort der Freiheit. Ich habe gerade gestern ein Seminar gehabt über Feedback und dann haben wir das Thema Feedback nehmen uns nochmal genommen.

Und da steht ja eine Regel drin, wie man Feedback nimmt und da steht niemals... Niemals niemals rechtfertigen. Ja, einfach mal einfach mal zuhören. Und niemals niemals niemals niemals, niemals niemals niemals, dreimal macht es einfach so klar. Ja, und das hast du natürlich super gemacht. Das habe ich intuitiv gemacht oder zumindest irgendwie aus einer Ruhe heraus.

Wahrscheinlich. Ich war aber natürlich, und das war der Unterschied, ich war auch nicht auf diese Situation vorbereitet, weil es war gar nicht klar, dass der an dem Meeting teilnimmt. Der kam da reingestürmt. Wenn ich also vorher gewusst hätte, er wäre der gewesen, wäre mein Setting wahrscheinlich auch mal wieder anders gewesen.

Aber so war es natürlich völlig unvorbereitet. Du warst rezeptiv statt reaktiv. Das ist übrigens auch sehr wichtig Und resilient. Aber es ist ja schon irgendwie krass der stürmt da rein, 45 Minuten, also raus und geht wieder. Und geht wieder, ja. Der war so. Das, was du jetzt beschreibst für einen Business-Kontext, das gibt es natürlich auch im tagtäglichen Leben, muss man ja auch mal ganz ehrlich sagen, ich habe gerade wieder gestern so etwas erlebt, das Auto war circa 300 Meter entfernt und ich bin aus einer Parklücke rausgefahren rückwärts und dann war er noch 150 Meter entfernt und dann kam er mit größter Beschleunigung an und hupte gefühlte 30 Sekunden.

Ja. Ja, ich bin dann einfach stehen geblieben habe ihn dann angeguckt und er hat dann auch eine, ich nenne es jetzt mal, hast du gerade du A und du M und du Fü, doch M, Punkt, Punkt, Punkt, also ich will das jetzt hier nicht mal so, aber der hat sich aufgeregt, ich habe ihn nur angeguckt, habe gesagt, interessant.

Interessant genau. Und dann war es so wie bei dir, die Luft war raus, er ist weitergefahren und ich glaube er war ziemlich verstört, weil ich nicht darauf reagiert habe. Das ist übrigens ein Punkt, wo du das sagst interessant. Das war eines meiner Learnings aus einem solchen Seminar. Ich hatte zu der Zeit auch immer einen Anker in der Tasche.

Ich hatte so einen kleinen Smaragdstein. Den hatte ich immer in der Tasche und habe dann immer sozusagen meinen Anker da gehabt. Habe dann die Hand in der Tasche habe diesen Stein angefasst Und das war interessant. Das hat mich geankert in dieser Situation und das, was du gemacht hast. Und mein Schlüsselwort war, ist ja interessant, was der da gerade gesagt hat , ist natürlich beeindruckend.

Interessant Und das, was du gerade beschreibst Christian, ist übrigens auch spannend, dass du es auch so für dich selbst drauf hast. Ich mache es im Coaching immer, dass ich den Leuten sage, okay, das tut euch selber mal gefallen. Eure Anker im Sinne von Moments of Excellence für eure fünf Sinne fest. Diese Moments of Excellence, ob es Bilder sind, ob es jetzt hier wie für dich jetzt haptisch irgendetwas ist, ist total hilfreich weil es uns immer wieder runterkalibriert und sagt, hey, Cool bleiben locker bleiben nicht alles so dramatisieren das gut also jetzt haben wir dann natürlich den beweis auch das ja also jetzt diese regulation ein eigener prozess ist die amok dealer fährt runter genau und wir kommen in die in die eigene regulation und dann sind wir aber auch in der ration genau und dann und dann können wir das natürlich auch wirklich gut steuern es gibt auch gerade zudem was holger gerade erzählt hat gibt es ja aus dem konflikt aus der konfliktseite einen guten satz dazu da sagt ich gehe immer nur in diskussionen mit menschen und Die ich auch wiedersehe.

Ja, und der Autofahrer wer weiß, was bei dem vorher war, keine Ahnung, warum. Der Arme. Ja, genau. Aber das lohnt sich einfach. Dann lohnt es sich nicht und dann kann man einfach ziehen lassen. In deinem Fall Natürlich viel interessanter. Kundensituation. Hammer. Aber das ist genau, glaube ich der Punkt. Also ich kann mich an eine eigene Situation auch noch erinnern.

Ich erzähle sie nochmal dazu. Ich habe einen Vortrag über Emotionen und Führung gehalten. Und dann über emotionale Souveränität, das ist schon ein Jahre auch her. Und dann... Stand dann, als ich fertig war, stand einer auf mit hochrotem Kopf so und meinte, Herr 

Teile, 

was die da erzählen ist heute der letzte Scheiße.

Vor diesen 100 Leuten wo ich da stand. Und dann habe ich ihn nur so angeguckt und dann habe ich So gesagt, welche Stelle denn genau? Da hat man genau gemerkt dieser schnelle Wechsel, das ist ja auch eine Trainingsfrage, aber weil das nun unser Thema ist, haben wir das auch gut geübt. Und dann guckt er kurz und rannte raus.

Weil du hast ihn einfach Mist, du hast nicht reagiert ja ich bin nicht hochgegangen, war natürlich ein Test auf emotionale Souveränität ich habe hinterher erfahren, dass er für die Zeitung geschrieben hat vielleicht wollte er es testen kann sein was du da sagst er wollte eine Schlagzeile wollte mal so richtig so eine raushauen von wegen, genau kann der auch nicht aber das war auch so ein Moment, wo ich glaube dieses Umschalten Ja dass wir können das spüren also das schöne ist dass wir wissen jetzt wir haben diesen schalter das hat ja eine riesenbedeutung am ende wenn man mal genau hinguckt für für leben generell aber auch für führung wir sind ja auch viel im führungskontext unterwegs und wenn wir sozusagen wissen dass emotionen immer immer voll real und körperlich sind dann können wir die ja nicht weg Diskutieren was ja gerne führungskräfte machen aber du kannst entscheiden und das ist glaube ich die die die hohe kunst wie du mit ihnen umgehst ja und das ist diese balance von der wir auch mal schon mal gesprochen haben auch in den anderen folgen balance zwischen zwischen fühlen empathie und regulieren Und ich glaube, das ist das, was Führungskräften echt abgeht zum Teil, wenn man sich mal so in Beobachtersituationen begibt, was da so passiert im tagtäglichen Irre.

Genau und die Emotion bleibt und die geht was du da erzählt hast, bleibt immer da und wird voll gelebt. Und was wir damit kaputt machen können, ist uns natürlich... ist irre. Und ich sage mal, nicht nur Führungskräfte, Eltern, Lehrer, Partner, wir sind ja alle in diesen Rollen brauchen beides. Mitfühlen und steuern.

Und puh jetzt guck mal raus. Wobei steuern und Souveränität, das heißt nicht in dem Moment, dass ich nachgebe, sondern das heißt schon mit aller Klarheit etwas tun. Das ist nämlich genau der Punkt. In dem Moment, wenn ich in der Empathie-Phase, also in der fühlenden Phase bin und mich dann in den Stuhl mit reinreißen lasse, ohne souverän zu sein, dann vielleicht werde ich dann derjenige, der nicht entscheidet oder der nicht so richtig gut entscheidet.

Es gibt ja manchmal Situationen die unangenehm sind, wo man sagt, gut, okay, was weiß ich, Probezeit ist schon zu Ende und vorzeitig muss ich jetzt jemandem etwas sagen. Mitfühlen kann man ja immer noch sein Aber man muss trotzdem souverän die Entscheidung mitteilen. Und da ist dieses Regulativ, dieses innere Regulativ, dass man in dem Moment auch weiß, da ist eine Notwendigkeit dahinter.

Und das fehlt halt. Diese Souveränität geht manchen Leuten abhanden. Also was auf jeden fall und ich glaube da kann man auch viele unzählige andere beispiele nehmen also auch im team strukturen teamführung und so weiter und wenn ich mal aber in andere situationen rein gucke wo es hoch emotional ist und wo es echt eben leider leider oft auch schief geht ist trennungssituationen ja und und da frage ich mich immer meine güte er so gibt es das müssten wir vielleicht noch mal in einer separaten folge leuten gibt es eine unterschiedliche emotionale wertigkeit also ich sag mal so ein führungsthema oder jemanden jetzt Sozusagen mitzuteilen, okay, deine Probezeit endet hier, wir probieren es jetzt nicht mal mehr mit dir, sondern mit jemand anders.

Ist ja irgendwie eine andere Situation, obwohl das ja auch eine Trennung ist, als wenn du jetzt deinem Partner, deiner Partnerin sagst sag mal, so Schatz das wird jetzt hier nichts mehr mit uns. Oder andere sonstige. Und da passieren ja irgendwie Mechanismen wenn man das so sieht,

Die rosenkrieg folgen ja die rosenkrieg folge ja weil ich hatte leider in meinem umfeld mehrfach erleben ja dass so etwas stattgefunden hat weißt du vorher schönste ehe und briljante ehe also die vorzeige und dann auf einmal gemacht Genau, und da war es richtig, richtig richtig furchtbar. Von daher, ja, wir haben eine interessante Folge.

Dann sind wir in den tiefen Verletzungen. In den tiefen Verletzungen, genau. Dann machen wir mal eine separate. Kommen wir mal so langsam zum Ende, Takeaways. Also wir haben verstanden glaube ich oder was jetzt spannend ist, es gibt einen Schalter. Und wir können auch diesen Schalter aktivieren, das können wir lernen und damit haben wir das emotionale System in der Regulation und das coole dabei ist, wir bleiben handlungsfähig das finde ich halt so geil, dass du dann unter Druck und das ist ja eine Drucksituation, manchmal auch eine freudige, aber eben auch oft eine Drucksituation, bist du in der Lage, Sich sozusagen damit aus der Situation zu holen oder auch gut und cool zu bleiben.

Ganz genau. Und ich gehe noch auf die Methode, die wir vorhin schon mal beschrieben haben. Eine Emotion kommt. Erster Schritt heißt... Erkennen. Erkennen bedeutet, wir haben das mal scherzhaft gesagt ich gebe der Emotion einen Namen. Genau. Also erkennen heißt, okay, ich bin jetzt gerade echt wütend. Zweiter Punkt.

Verwörtern hast du mal gesagt Ja, ist einfach so wenn ein Wort habe, dann greife ich ja schon, dann fängt der Schalter an. Das ist der Punkt, ich gebe ihm ein Wort. Und weil wir ganz wenig Emotionen Worte gelernt haben, müssen wir die Emotionssprache lernen. So, dann kommt Verstehen, jetzt fange ich an zu verstehen, warum kommt diese Emotion, das haben wir in deinem Fall auch, diese tiefe Enttäuschung über nicht gekommene Ergebnisse, was immer, dann verstehe ich, ah ich verstehe.

Ja und hier noch sogar Existenz und was da alles dran hing. Ganz genau, ich kann auch Panik drin stecken, alles was es ist und dann beginne ich etwas zu aktivieren und dann kommt dieses Thema umdeuten, ist ja eine Aktivierung, ich sage okay, ich fange mal an jetzt empathisch zu werden. Mich mal auf die andere Seite zu setzen und zu gucken, was da eigentlich ist.

Und so haben wir tatsächlich diesen Erkennen, Verstehen Aktivieren Prozess mit dem Schalter zusammengebracht und haben da auch eine Methode. Und deswegen hier, wenn wir auf den Tipp des Tages mal gucken, denn der ist ja da, ich würde einfach mal anfangen vielleicht habt ihr auch ein anderes Bild noch dazu, aber das heißt, macht ihr bewusst, fühle ich noch?

Oder habe ich den Schalter schon gefunden genau, absolut und dann im EVA Prozess also ganz toll und mehr musst du nicht machen, in Anführungsstrichen lernbar, trainierbar, einfach mal den Moment und das war nochmal wichtig, der Hinweis von dir Christoph Nicht in dieses Sofort-Reaktionsmuster reingehen.

Einfach mal einen Moment Zeit lassen. Manchmal lohnt sich sogar, die Nacht nochmal darüber zu schlafen um dann eine Reaktion zu zeigen. Der andere ganz, ganz große Tipp neben dem Schalter- und dem EVA-Thema und dieses Denkst du noch oder fühlst du schon oder umgekehrt ist Atmung. Immer wieder die Atmung.

Also ja, sagst du so einfach, aber wenn wir so rumlaufen, ich atme jetzt mal tief durch und mache mich mal der Situation, wenn mich hier gerade einer anpuppt und richtig angreift mache ich mich mir jetzt mal bewusst. Andererseits wenn man sich dann mal so aufbaut und tief durchatmet, wird man größer der Körper geht in Spannung und auf einmal bist du in einem anderen Zustand Und ich würde auch mal hier so eine motivation für eine eigene folge machen und zwar die wir haben jetzt das thema herzraten variabilität im herz raten und zwar nur wie das herz reagiert und Auf die Emotionen, also vollkörperlich.

Und mit der Herzrate reagiert der Körper, um das wieder auszugleichen. Und aus dieser Herzrate kannst du unfassbar viel herauslesen. Aber das wäre nochmal die nächste Folge, die wir zu dem Thema machen. Ihr seht es bleibt spannend. Ich glaube, wir haben schon wieder genügend Futter. Damit sind wir am Ende dieser Folge.

Fühlen oder regulieren Ratio und Emotionen Es gibt sie wirklich. Wir haben Schalter im System, es ist wissenschaftlich bewiesen und wir haben unser EVA-Modell erkennen, verstehen, aktivieren, wir haben die Atmung, wir können also viel tun, um wirklich auch emotional souverän zu bleiben, weil wir wissen, dass die Emotion erstmal ein rein körperlicher Prozess ist, der nicht gedanklich steuerbar ist und das ist erstmal etwas, was man sich mal ganz Ruhe Im Nachgang vielleicht auf der Zunge zergehen lassen kann.

Sehr schön. Insofern bleibt uns gewogen. Ihr findet uns wie immer unter www.globofemotions.com oder wenn ihr was schreibt, info at 3m-podcast.de, LinkedIn, da sind wir alle drei zu finden. Und ansonsten könnt ihr uns auch gerne so ansprechen oder anrufen. In diesem Sinne. Wunderbar genau. Ja, vielen, vielen Dank fürs Zuhören, fürs Schreiben, fürs Feedback und überhaupt und euch beiden für diese tolle Folge.

Hat Spaß gemacht. Emotionale Grüße nach überall. Nach überall, ja. Super. Danke. Ciao. Ciao,. Vielen Dank dass ihr dabei gewesen seid.

Und sollte es Themen geben, die euch so sehr interessieren dass ihr sagt, könnt ihr die nicht mal in eurem Podcast diskutieren, schreibt uns eine Mail an info at 3m-podcast.de.


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